Samstag, 29. September 2007

Kurt Nielsen und die Beatsteaks

Heute gabs ein echtes Highlight - die Beatsteaks haben in einem Club in Oslo (der Garage) vor etwa 200 Leuten, vor allem deutschen Austauschstudenten =), gespielt. Fast 2 Stunden und so mitreißend wie eh und je.
Jede Menge Fotos vom Abend gibts im Album anzuschaueln...

Auch Kurt Nielsen, der norwegische "Superstar" ist mir die Tage über den Weg gelaufen. Anna und ich hatten uns in unserem Stammcafé gerade norwegische Hitlerparodien auf youtube angesehen, als der Gute am Nebenstisch Platz genommen hat und sich quer durch die Karte bestellt hat. (Und das, wo ein Sandwich in dem Laden schon knapp 12€ kostet...)

Ansonsten hatte ich noch 2 Tage "Brannvakt" während einer Tanzvorstellung in Annas Schule.
Abgesehen vom Wissen um die Notausgänge musste ich für mein Geld hin und wieder "pssst" flüstern, also ganz akzeptable Bedingungen für 110NOK die Stunde.

Jetzt, da ich meine Steuernummer endlich habe, muss ich zusehen, dass ich endlich einen regelmässigen Job finde...

bis bald, vi snakkes =)

Sonntag, 16. September 2007

Kültür

Ich denke, es wird mal wieder Zeit für einen Zustandsbericht vom Epizentrum des Mwst.- Prozentsatzes...
Die Uni hält mich gut bei Laune und ich mach jeden Tag fleißig meine Lückentext-Aufgaben.
Im Oktober stehen die ersten Hausarbeiten auf norwegisch und englisch an - aber bis dahin ist ja noch ein bißchen Zeit.
Am Donnerstag habe ich meinen offiziellen Verlängerungsschrieb bekommen. Damit steht mir offen, bis Juni nächsten Jahres hierzubleiben. Vor allem aber kann ich damit morgen bei der Polizei endlich eine Sozialnummer beantragen.

Es ist ganz witzig, diese kleinen, kulturellen Unterschiede wahrzunehmen. Natürlich ist das eins der Standardthemen für Sprachkurse "Hva er typisk norsk?" und so.
Aber erst im Alltag zeigen sich dann die Feinheiten...

Wenn man zum Beispiel vor dem Milchregal im Supermarkt steht, tut sich einem zwangsläufig die Frage auf, worin die Notwendigkeit in 12 verschiedenen Fettanteilstufen besteht?!
Man kann seine Milch quasi in jeder Zehntelstufe zwischen 0,1 (Skummet = getrübtes Wasser) und 3,9 = Vollfett kaufen.

In der Ubahn wird man ganz schnell zum Outkast, wenn man denkt, "Och nur eine Station, da kann ich ja einfach schnell stehenbleiben"... NEIN, in Norwegen steht nie jemand in öffentlichen Verkehrsmitteln, wenn er nicht gerade ein Fahrrad oder Kinderwagen imSchlepptau hat.

Die Zigarettenpreise variieren hier übrigens je nach dem, wo man sie kauft. Im Supermarkt sind sie mit 65 NOK recht "erschwinglich". Kauft man sie dagegen im Kiosk oder im Späti, kann der Päckchenpreis schnell mal die 80 NOK bzw. 10€ Schallmauer durchbrechen. Immerhin gibt es hier noch die Ausgeh- bzw. Socialsmoker Variante in Form des guten alten Zehnerpäckchens.

Die Norweger sind übrigens nahezu ausnahmslos echte Fitnessfreaks! Dieser gesunde Lebensstil erfasst einen über kurz oder lang zwangsläufig selbst, sodass ich mir jetzt eine Semestersportkarte gekauft habe, durch die ich Schwimmbad, Fitnesstudio, hypothetisch Squash =( und Sauna nutzen kann, so oft ich will.
Nachdem ich ein paar Mal schwimmen war, hab ich mich heut zum ersten Mal ins Fitnesstudio getraut. Das ist ja weit mehr, als einfach nur körperliche Ertüchtigung. Ein Refugium der Gestählten und Schönen, ein Sehen und Gesehen werden.... eine Lebenseinstellung!
Naja, ganz so schlimm wars dann doch nicht.

So, muss los und putzen :/

Vi snakkes.

Dienstag, 28. August 2007

An einem Sonntag im August...


So langsam lichtet sich das ganz große Organisationschaos...
Bin gemeldet, eingeschrieben und - hoffentlich bald - auch im Besitz eines norwegischen Bankkontos.
So wie es aussieht, kann ich ab morgen auch mit meinem ersten Job durchstarten!

Da alles wirklich super läuft und ich mich wohl fühle, habe ich beschlossen, doch 2 Semester in Oslo zu bleiben!
Ich möchte unbedingt alle Möglichkeiten ausschöpfen, die sich mir bieten und mit einem Job in der Hinterhand ist das auch durchaus ein knappes Jahr lang machbar.
Offiziell ist allerdings noch nichts und immer noch von ein paar Anrufen und Zusagen abhängig, aber von meiner Seite aus stünde dem jedenfalls nichts im Wege.

(Ich hoffe, dass das Teehaus dennoch seine Pforten wieder für mich öffnet, denn was wäre ich ohne "ES".... Ich bin übrigens sehr dankbar für Zoten und Anekdoten jeder Art - bitte mehr davon lieber Flow ;)

In den letzten Tagen habe ich mit ein paar neugewonnenen Leuten die Osloer Badekultur kennenlernen dürfen.
Hier schwimmt man nicht (nur) im See sondern vor allem im Oslofjord. Die Liegewiese ist dabei durchzogen von diversen Rauchschwaden, die des Norwegers liebstem Freizeitacessoires, dem Engangsgrill ("Wegwerf-Grill"), entsteigen.
Die Festivalgänger wissen natürlich, wovon die Rede ist. Ansonsten könnt ihr dieses kleine Einweg-Wunder auch am Ende des Beitrags betrachten.

Als ich vorhin im Buchladen war, bin ich übrigens über ein Buch gestolpert, dessen Titel bei unzureichenden Norwegischkenntnissen durchaus Irritation hervorrufen könnte.... =)

Ich dachte, ich übernehme es einfach mal als "Arbeitstitel" für meinen Blog.

Ja, sa vid sa godt.... Bis bald!

Mittwoch, 22. August 2007

Wie zu Hause...

Nachdem ich wieder wohlbehalten aus meinem kurzen Deutschlandurlaub zurückgekehrt bin,gabs am Montag die erste Unieinheit auf die Ohren. In meinem Fall eine Vorlesung zum Thema norwegische Geschichte. Das meiste kenne ich ja schon aus den ersten Skandinavistik Semestern, daher konnte ich dem Prof und meinem 20€ teueren Reader für den Moment nicht all zu viel neues abgewinnen.
Am Abend gabs dann bei mir ein kleines Vorspiel, bei uns besser bekannt als Vorglühen. Dank Geburtstag konnte ich auch noch solche Luxusgüter wie Schoki und Spirituosen einsacken.

Danach gings los zum "pup-til-pub", einer traditionellen Studentenparty, bei der man auf dem Campus von einer Fakultätsparty zur nächsten ausschwärmt, um nach den klassischen 80er Songs abzurocken.
Entgegen meiner sonstigen Abneigung war dies also die erste Studentenparty in meiner Laufzeit und unterm Strich gar nicht mal so schlecht (wenn man von der Tatsache absieht, dass ich mich dazu hinreißen lassen hab, zu Mr. Vain von Culture Beat zu tanzen ;)

Gestern war ich dann ENDLICH auf der Trabrennbahn in Bjerke, dank deutscher Akreditierung von Manne als Presse VIP .
Es war unglaublich, wie sehr alles dem vertrauten Hort der Freude und Heiterkeit ähnelt. Ein norwegischer Lulle, der grund-missmutig seine 2Kronen Wetten neben den Kassen ausfüllt während ein paar Meter weiter das skandinavische Pendant des guten Herrn W. verstohlen über seine graue Polyesterhose streicht.
ALLE WAREN DA.

Ich hab dann auch gleich mal - unzwar im wahrsten Sinne des Wortes an die Tür des Chefs geklopft und mich nach einem Job erkundigt.
Sobald ich meine Sozialnummer habe, kann ich nochmal vorbei kommen - zum Probearbeiten ;)
Mal schauen wie das läuft - aber die jahrelange Erfahrung des gezielten Abmelkens sollte doch hoffentlich für mich sprechen.
Mein MiBeWo Dan ist dann auch prompt den Adrenalien- und Endorphinschüben des harten Zockens erlegen. Der Gute hat im letzten Rennen alles auf eine Karte, in diesemk Fall 1000 NOK, aufs richtige Pferd gesetzt und daraus 2500 gemacht.
Ich dachte, er bricht zusammen. Auf diesen unerwarteten Geldsegen hin hat er sich auch nicht lumpen lassen und mich zu Öl und Pölse eingeladen...

In diesem Moment findet etwa 100m weiter übrigens das Spiel Norwegen gegen Argentinien statt. Die Händler mit den gefälschten Merchandise Produkten standen bis hoch zum Studentenwohnheim. (siehe Bild!).

Das wars mal wieder for now.
Ha det alle sammen!

Dienstag, 14. August 2007

Get organized!

Die erste Woche neigt sich dem Ende; Zeit also für ein erstes Resümé (vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass ich seit ca. 2 Stunden über einen zimmereigenen Internetanschluss verfüge).

Die letzten Tage waren so einiges. Aufregend, lustig, stressig, teuer und auch hin und wieder deprimierend.
Mit meinen beiden French Girls Aude und Agathe habe ich das studentische Pflichtprogramm bei Ikea absolviert. Reingezwängt in den kostenlosen Shuttlebus ging es - klugerweise während der Rushhour und daher über WEITE Strecken nur im Schneckentempo- ins blaugelbe Möbelparadies, etwas außerhalb der Stadt. Dort war unsere Mission neben Kissen und Decken vor allem günstig zu essen. Und wie erwartet waren die traditionellen Kjöttbullar mit 49 NOK ein unschlagbarer Deal. (Zu diesem Preis gibts sonst noch nicht mal ein Bier!) Und auch der Shop der schwedischen Kostbarkeiten hat sich nicht lumpen lassen und Gratis "Kjekse og Brus" aufgefahren.
Zu diesem Zeitpunkt noch fröhlich unkend haben wir beschlossen, dort gegebenenfalls die letzten Tage des Monats auszustehen.
Am Sonntag haben wir uns die Zeit mit einem Besuch im Nationalmuseum vertrieben. Neben norwegischen Künstlern findet man dort auch van Gogh, Picasso und Monet.

Seit gestern gehts nun organisatorisch so Richtig zur Sache. Nachdem ich ja nun glücklicherweise das www zu Haus hab, gehts in den nächsten Tagen um Kurseinschreibungen, Polizeibesuche, Steuerregistrierungen und Jobsuche.
Und zwischendrin wird auch noch geheiratet ;)

Heute morgen gabs zunächste eine recht feierliche Eröffnungszeremonie im Stadtzentrum für alle internationalen Studenten. So etwas wird einem in Deutschland wohl noch nicht einmal bei bestandenem Doktortitel geboten.
Ein riesiger Chor hat für uns Peer Gynt und die Nationalhymne gespielt. Daraufhin folgten einige Reden zum Studentendasein.
Danach wurde man seiner Buddygruppe zugewiesen. Diese wird durch einen norwegischen Studenten angeführt, der bzw. die uns für persönliche Fragen zur Seite steht.
Außerdem gabs dort jede Menge Leute kennenzulernen, u.a. Magda aus Polen und Cameron aus Neuseeland, die beide in meiner Straße in Sogn wohnen.

Heut Nachmittag hatte ich "nebenbei" noch einen 2 stündigen Placementtest, zur Ermittlung meiner Norwegisch Kenntnisse. In der ersten Reihe gabs zunächst ein Diktat und im Teil 2 eine Art Essay, in dem man sich auf 4 Fragen beziehen musste. "Ingenting a snakke om" nach 3 Stunden Schlaf. Zunächst lässig das Diktat gerockt, habe ich dann auch noch lockerflockig übers Fremdsprachenlernen philosophiert.... (Naja, ganz so einfach wars nicht aber überraschenderweise auch nicht all zu schwer. Die Ergebnisse gibts dann am Donnerstag)

Es ist spät geworden und ich müde, daher Gute Nacht alle miteinander, vi snakkes!

Hi everybody,

after I finally could solve my Internetproblem - THANKS HOUSTON - I felt very strongly encouraged to write a post about the latest incidents.
Last week my french friends Aude & Agathe and me went on that very popular trip to IKEA in to one of Oslos suburbs. Surprisingly there is a Shuttlebus going for free! In that country where furniture is just named the same as its customers (or the other way around?!)
Next to pillows and blankets we were primarly up for an inexpensive meal and ended up having the very traditional (Swedish) Kjöttbullar what was way cheaper than the average for a glass of beer or how the locals call it ÖL!
On Sunday we visited the National Museum. We saw the very famous "Scream" of Edvard Munch but also works of art by Monet, Picasso and van Gogh.
Since yesterday university is keeping me very busy. There is so much organisation to do and it is very confusing most of the time.
This morning we joined that very impressive opening ceremony. There was a choir performing Peer Gynt and the national anthem and a couple of people "in charge" holding speeches.
In the afternoon I had a placement test, decessive what level of course I cantake in norwegian. Was surprisingly not as bad as I thought, but need to wait for my results until Thursday.

I met alot of new people today since all international students are put into Buddygroups. That means a norwegian student is guiding you around and answers your individual questions. Moreover the buddygroup is a nice, first social network.
So I got to know a.o. Magda from Poland and Cameron from New Zealand today who are just living in the same street as I do. Apart from this I met a couple of Germans who are living very nearby as well.
At the moment Im highly satisfied with everything.
Alot of new people, alot of laughters lately...

Freitag, 10. August 2007

Heisann!

9.8. /0.25 Uhr: Nachdem ich sicher gelandet bin und meinen mit leichtem Uebergepæck bestuecktem Rucksack entgegengenommen habe, mache ich mich - sofern das mit einem Gesamtgewicht von 32kg møglich ist - in einem soliden Endspurt auf den Weg zum Flytoget, dem Shuttlezug zwischen dem Flughafen Gardermoen und Oslo Hauptbahnhof.

Auf der Fahrt schlafe ich erstmal vor Erschøpfung ein, wobei ich dann umso flinker und unter den bewundernden Blick der Mitreisenden in etwa 10 sek. mein Gepæckgut zusammenwuchte und aus der Tuer herausstolper.

Oben am Bahnhof nimmt mich dann mein Tandembuddy Sverre in Empfang, der mir gluecklicherweise einen Schlafplatz auf der Couch zugesichert hat.
Er wohnt mit seinen Mitbewohnern in Majorstua, einem - selbst fur Oslo - relativ teurem Viertel in einer unglaublich schønen Altbauwohnung.
Da diese den Eltern des einen MiBeWos gehørt, kønnen die 4 zu extrem guenstigen Konditionen dort hausen. Und einen riesengrossen Garten gibts auch noch obendrauf.

10.8. : Ich mache mich auf den Weg nach Blindern, dem Universitætscampus, um erst einmal mein Wohnheimszimmer zu bekommen. Sie stellen mir 2 Zimmer - beide zum Glueck mit Internetzugang - zur Auswahl. Nachdem ich das erste besichtigt habe, bin ich gar nicht mehr bis zum Zweiten vorgegrakselt, da dieses GAAAANZ am Ende der Studentbyen liegt, fernab von allen Facilities wie dem Rema1000, der Studentenkneipe und dem Waschsalon die ich nun dirket vor der Tuer habe.
Meine MiBeWos sind auch alle ganz entspannt und gespråchig. Eine kommt aus Dænemark, 2 aus Norwegen und mein Nachbar aus dem Iran. Letzterer kocht mir dann auch prompt, nachdem all meine Karten von der Supermarktkasse um kurz vor Ladenschluss abgelehnt werden, ein leckeres Abendessen.
Da die ganze Wohnheimsanlage auf einem Huegel liegt, hat man einen ganz netten Ausblick ueber die endlosen Weiten der Stadt.
Das Ullevål Stadion, in denen alle internationalen Fussballbegegnungen stattfinden liegt direkt neben unserem Haus. Man kann sogar die Sitzplætze aus dem Kuechenfenster einsehen.

In den næchsten Tagen steht ein Polizeibesuch undim Anschluss hoffentlich die Suche nach einem Job an.

Gleich treff ich mich mit 2 Mædels aus Frankreich, die ich gestern kennengelernt habe.
Die werd ich mit der Idee begeistern, gemeinsam mit mir zu IKEA zu fahren, denn dort wird guenstigem Essen aufgewartet und es fahren kostenlose Shuttlebusse 2x pro Stunde...
Da fehlen dann nur noch die eigenen Glæser ;)
Ausserdem brauch ich noch ein wærmespendendes Kopfkissen+Decken Set, das leider entgegen meiner Annahme nicht in der Miete mit inbegriffen ist.

Ha det bra alle sammen!